Full text: Mengs und Velázquez – Die Prinzessin von Neapel (29)

ANSICHTSSACHE #29 SEITE 2 
https://doi.org/10.60477/1vmj-6v35 
Inhalt 
Ein kleines Mädchen und sein Maler stehen im Fokus 
der diesjährigen Ansichtssache: Marie-Therese von Bour- 
bon-Sizilien und Anton Raphael Mengs, der sie 1773 in 
Neapel porträtierte. Lange im Depot verwahrt, hat das 
Bildnis der nicht einmal einjährigen Prinzessin dank 
einer jüngst erfolgten Restaurierung seine außerordent- 
lichen malerischen Qualitäten zurückgewonnen. Diese 
Restaurierung und die damit verbundene kunsthistorische 
Analyse lassen Mengs in einem neuen Licht erscheinen: 
mehr als bislang bekannt, ließ er sich von Diego Veláz- 
quez inspirieren, seinem Vorgänger als Hofmaler in 
Madrid. Neu ist zudem die lebendige Natürlichkeit, die 
dieses Porträt auszeichnet und die eine veränderte Auf- 
fassung von Kindheit im späteren 18. Jahrhundert wider- 
spiegelt. Das Bildnis könnte auch dynastischen Interessen 
gedient haben, da es von der Königin von Neapel als 
Geschenk für ihre Mutter, Kaiserin Maria Theresia, nach 
Wien geschickt wurde. Mengs knüpfte möglicherweise 
bewusst an Velázquez’ Infantinnenporträts an, die am 
Habsburger Hof geschätzt wurden und die mit bestimm- 
ten Erinnerungen und Erwartungen verbunden waren. 
Tatsächlich sollte die kleine Prinzessin von Neapel, 
ähnlich wie eine von Velázquez porträtierte spanische 
Infantin zuvor, Kaiserin in Wien werden. 
Wir möchten Steffi Roettgen, der Kennerin von Mengs, 
auch auf diesem Wege sehr herzlich danken, dass sie für 
unsere Fragen immer ein offenes Ohr hatte. 
Guido Messling & Gudrun Swoboda 
Vorwort 
Mengs und Velázquez – die Prinzessin von Neapel 
Gudrun Swoboda 
Mengs, der zweite Raffael … 
Guido Messling 
Aus der Sicht der Restauratorin 
Ingrid Hopfner 
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