Full text: Band 24 (N.F.) (XXIV=60)

Dakische und Sarmatische Waffen auf den Reliefs der Traianssäule 
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Links: 26. Helm aus dem Grab von Sutton Hoo (Westengland). Wohl nordgermanisch, 7. Jh. n. Chr. London. British Museum. 
Starre Maske nach orientalisch-römischem Vorbild. Brauen und Nase bilden die Figur eines Falken als Symbol der Herrschaft, - 
Rechts: 27. Kegelhelm samt Klappmaske. Persisch oder syrisch, Ende des 15. Jhs. n. Chr. Moskau, Rüstkammer des Kreml. 
Teilweise vergoldet, die Goldanhänger an der Stirn und die Helmbrünne fehlen. Vgl. Abb. 8/9 k 1 
Die Helme selbst (Abb. 8/9 c3) muß der Künstler wirklich gesehen haben, denn ihre Darstellung deckt 
sich mit anderen Bildquellen (Abb. 36) 37 . Es handelt sich um Stücke vom kegeligen Streben- oder 
gerundeten Kreuzbandtypus. Sie haben hier keinen Nackenschutz. Die Füllungen sind aus Lamellen 
hergestellt, die von darübergenieteten schmalen Horizontalstreifen zusammengehalten werden. 
Während der Irrtum des Künstlers bei der Mannsausrüstung eigentlich nur darin besteht, daß er die 
Zweiteilung des Panzers in Rock und Hose übersehen, das Schwertgehänge und die Pfeil-Bogen-Taschen 
weggelassen hat, sind ihm beim Roßharnisch größere Irrtümer unterlaufen. Dieser bestand nämlich in 
Wirklichkeit aus einer rundum gehenden halblangen beschuppten Roßdecke (wie Abb. 22), beziehungs 
weise nur aus einem Brustschutz (Abb. SO) 38 , samt Halspanzer und Stirnpanzer (Abb. 28-31). Die 
Geschichte des Roßharnisches beginnt im Vorderen Orient gleichzeitig oder kurz nach der Entstehung 
des Panzerhemdes, also in der zweiten Hälfte des vorletzten Jahrtausends v. Chr. Es handelt sich zunächst 
um eine vor der Brust zusammengebundene lange Panzerschabracke der Pferde \oi den Streitwagen . 
Die Panzerung der Reitpferde scheint eine Erfindung der achämenidischen Perser und der Griechen des 
sechsten vorchristlichen Jahrhunderts zu sein. Die Griechen schufen damals einen bronzenen Bugpanzer 
und eine ebensolche „Roßstirn“ 40 , die Perser ähnliche Stücke aus Schuppen-, Lamellen- oder Lederpanzer. 
Xenophon 41 erwähnt den Gebrauch derartiger Panzer durch die Perser anläßlich seiner Schilderung der 
») Besonders mit Darstellungen der noch zu besprechenden Wandmalereien von Kertsch auf der Krim. - W. Arendt, a. a. 0., 
S. 27, Abb. 2. 
3*) Kombinierten Kopf-, Hals- und Brustpanzer allein trägt das Streitroß des sasamdischen Königs auf dem Felsenrel.ef von 
Taq-i-Bostan aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. - Abgebildet bei Grancsay, a. a. O., S. 261, Abb. 15. 
39 ) Siehe Alfs, a. a. O., S. 109 und S. 107, Abb. 37. 
«) Griechische Stirn- und Bugpanzer aus spätarchaischer bis klassischer Zeit bewahrt das Nationalmuseum zu Neapel. 
41 ) Xenophon, Anabasis I, 8.
	        
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