Dm Tat des Gioiigione
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112. Giorgione. der Jüngling aus den drei Philosphen, Wien
Sowohl die „Drei Philosophen“ als auch die „Tempesta“ gehen kompositioneil auf den Bildgedanken
der „Auffindung des Paris“ zurück. Mit der früheren Komposition hat die „Tempesta“ die lockere
Einfügung der Figuren in eine frei sich entfaltende Landschaft, das Philosophenbild aber das Verhältnis
der Figurengröße zum Bildformat und die nahsichtige Gestaltung des Vordergrunds gemein. Bei den
„Drei Philosophen“ wurde Fels und Terrain ziemlich stark ins Detail durchgebildet, bei der „Tempesta“
aber ist alles so gestaltet, als ob es aus einer gewissen, die Einzelheiten verschluckenden Entfernung
gesehen wäre. Die beiden erhaltenen Bilder sind zwei verschiedene Emanationen der älteren Kompo
sition. Die Unterschiede des Tempesta- und des Philosophenbildes in der Behandlung der Details sind
wahrscheinlich zum großen Teil durch das andersartige Thema zu erklären. Immerhin scheint die