Die weltliche Schatzkammer in Wien.
Abb. 9. Die Schatzkammer Kaiser Maximilians I. (Ausschnitt aus der Ehrenpforte. Holzschnitt Albrecht Altdorfers.)
Der Maximiliansbecher.
Leichtfertige Glosse zum vorhergehenden Abschnitt.
Auf dem Tische links sticht unter dem kostbaren Tafelgeschirr außer der Tafelfontäne, die es im
Schatz des kaiserlichen Hauses also nicht erst unter Maximilian II. (der Jamnitzerbrunnen!), sondern bereits
unter dem Ersten dieses Namens gegeben hat, der gebuckelte Deckelbecher am Rande links, über dem
Krug ganz vorne, hervor. Charakteristisch ist sein Knauf, ein auf gewundenem Stiel sitzender Knollen. Unter
diesem Becher könnte ganz gut der heute noch im Kunsthistorischen Museum 3 befindliche Maximilians
pokal gemeint sein, der sich durch seine Birnbuckel, vor allem aber durch die Distel oben auf seinem
Deckel auszeichnet. Dieser Becher ist schon im Ambraser Inventar von 1596 als der Becher Maximilians
3 Sammlungen für Plastik und Kunstgewerbe, Saal XVII., Inv.-Nr. 110. Zuletzt abgebildet, offenbar als ein Werk der
Donauschule, bei H. Gollob, Über die Entstehung des Donaustiles. Belvedere, V. Bd. (1924), S. 189.
3 Jahrbuch N. F. I.
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